
Wir alle freuen uns über die endgültige Stilllegung des Kraftwerkes in Fessenheim. Die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Gewerbeparks war dabei immer ein fester Bestandteil des Gesamtprozesses. Dieses Projekt wurde jetzt aufgegeben, der dazu gegründete Zweckverband Novarhéna wird aufgelöst. Landkreis, Regionalverband und einige Kommunen im Kreis und die Stadt Freiburg, die sich auch finanziell jeweils daran beteiligt hatten, werden einen Teil ihrer Einlagen verlieren. Der finanzielle Verlust ist aber gering und vernachlässigbar. Schwerer wiegt, dass damit vielleicht der Weg für das „Technocentre“ frei ist, in dem der Stahlschrott aus stillgelegten französischen Atommeilern wiederaufbereitet werden soll.
Martin Löffler, der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Kreistag, bedauert diese Entwicklung, hält sie aber angesichts der Entwicklungen der letzten Monate für nachvollziehbar. Die ursprünglich geplante Fläche von 200 Hektar wurde in dieser Zeit aus verschiedenen Gründen auf gut ein Viertel davon eingedampft. Da rentiert sich ein eigener Zweckverband nicht mehr.
Löffler gibt sich aber für die weitere Entwicklung zuversichtlich: „Wir halten daran fest, dass das Ziel eines regionalen Leuchtturmprojektes in unserer europäischen Musterregion angestrebt wird. Wir wünschen uns deshalb weiterhin eine intensive deutsch-französische Kooperation, was die weiteren Entwicklungen auf dem ehemaligen AKW Gelände betrifft.“
Immerhin gibt es eine von Frankreich und Deutschland finanzierte EUCOR-Machbarkeitsstudie, die zum Beispiel Vorschläge zur Erzeugung von grünem Wasserstoff und zum Batterierecycling macht.
Die geplante Bahnlinie zwischen Freiburg und Colmar sieht die Fraktion von dieser Entwicklung nicht beeinträchtigt.
Oswald Prucker